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ANGIE

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Angel vom Hametwald

 

Als eines Tages Andreas und ich mit Sammy im Winter 2013 in der Hundeschule waren, wurde ein Neuankömmling in der Gruppe begrüßt. Der entzückendste Welpe überhaupt (nach Sammy natürlich) trat uns dort vors Gesicht und wir waren sofort hingerissen. So eine lustige, freundliche und flauschige Kugel hatten wir noch nie gesehen. Nach der Stunde mussten die Besitzer (Rosi und Gerhard) für unsere Fragen herhalten und sie erklärten uns geduldig alles zur Rasse Eurasier, die wir damals noch nicht kannten. Eurasier gäbe es noch nicht so viele in Österreich, sie sei eine familienfreundliche Rasse und ihre Hündin Ciwy hätten sie von einer Züchterin aus Salzburg. Damals stand für Andreas und mich fest – falls wir jemals unser Rudel erweitern sollten, dann musste es ein Eurasier sein. Wir erkundigten uns bei der Hundeschule über die Rasse, wo uns aufs Ärgste vom Eurasier abgeraten wurde, sie seinen eine unerziehbare, sture Rasse, die eine harte Hand brauchen, niemanden zugehen und einen extrem Jagd.- und Beutetrieb hatten. Wir waren entmutigt. Sollte also das, was uns Rosi und Gerhard erzählt haben und die ganzen Internetrecherchen falsch sein? Wir konnten es uns nicht vorstellen, es schien so unwirklich. Gott sei Dank gaben wir dann auf die Aussagen der Hundeschule nichts mehr und entschieden uns im Sommer 2015 uns beim Eurasier Club Austria für einen Welpen anzumelden.

Gespannt verfolgten wir die Wurfmeldungen und schließlich sollte im Juni 2016 ein Wurf geboren werden, bei dem wir an der Reihe waren. Nach einem längeren Telefonat mit Rosi Kotrschal, bei dem ich jetzt im Nachhinein sage, dass es intensiver und genauer war, als jedes Bewerbungsgespräch, durften wir mit dem Züchter Kontakt aufnehmen. Und wie das Schicksal es so will, waren die Züchter Rosi und Gerhard und ihre Hündin Ciwy (die wir damals in der Hundeschule kennen

gelernt hatten) hatte ihren ersten Wurf.

 

Überglücklich zog dann Angie im August 2016 bei uns ein. War sie im Welpenrudel eine zurückhaltende und ausgeglichene Hündin, zeigte sie dann bei uns, wie viel Temperament in ihr steckt. Eine außergewöhnliche starke Zuneigung zur Klobürste und zu indoor Erdarbeiten prägte ihre Welpenzeit bis zur Pubertät.

Nachdem ich beruflich mit palliativen Patienten unter anderem arbeite, hegte ich schon vorher den Wunsch, bei passender Veranlagung, eine Therapiebegleithund ausbilden zu wollen. Durch die sorgsame und abschwechslungsreiche Aufzucht von Rosi und Gerhard eignete sich, aus ihrer Sicht, Angie am besten zum Therapiebegleithund. Und sie sollten Recht behalten.

Nachdem ich mit Sammy in der Hundeschule mehrere unerfreuliche Erfahrungen hatte, war klar, eine andere Hundeschule wird mit Angie besucht. Am besten eine, die sofort von der Welpenzeit an spezielle Hundekurse für die beste Prägung zum Therapiebegleithund anbietet. Mit der Hundeschule „Partnerpfote“ war die gefunden und so absolvierten Angie und ich die Ausbildung und schließlich 2018 die staatliche Prüfung zum Therapiebegleithund.

 

Angie ist eine souveräne und in sich ruhende Hündin, die insgeheim unsere Rudelsfüherin ist. Sie liebt es zu arbeiten und Tricks einzustudieren und zeigt dabei große Ausdauer. Sie ist gerne auf Ausstellungen und hat im Laufe ihrer Karriere einige Titel mit nach Hause gebracht. Unter anderem ist sie Österreicher Jugendchampion und österreichischer Champion.

Durch ihre Ausbildung zum Therapiebegleithund geht sie freundlich und offen auf Fremde zu, ohne aufdringlich zu sein. Mit stoischer Ruhe lässt sie so ziemlich alles über sich ergehen, wacht aber dabei immer genau über ihr Rudel und schreitet ein, falls es ihrer Meinung nach zu wild wird. Sie spielt nur selten mit Spielzeug, am liebsten mit Feebee, immer wieder muss aber auch Sammy herhalten.

Angie ist der bravste Hund von allen dreien und versteht schon an Hand meiner Blicke, was ich von ihr möchte. Sie besitzt Modelqualitäten und sobald sie eine Kamera oder ein Handy auf sich gerichtet sieht, wirft sie sich in Pose. Sie ist sich ihrer Schönheit bewusst, dabei aber nicht überheblich. Sie zeigt keinen Jagd- und Beutetrieb und ist 99,9% zuverlässig. Sie spiegelt gut das Verhalten anderer wider und bringt mich liebevoll dazu, in frustranen Situationen meine Handlung zu überdenken und nicht sie zu schimpfen. Es gibt wenig, das Angie gar nicht mag, in ihren Augen gibt es nur ein Grauen: den Milchwagen. Ansonsten kuschelt sie nur in ausgewählten Momenten und liebt es, am kühlen Steinboden im Garten die Welt zu beobachten.

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